Sonja Barthel

Nur wenige Tage nach ihrem 105. Geburtstag verstarb Sonja Barthel am 10. Mai 2022. Sie war Mitbegründerin der Geschichtswerkstatt 1987 und seitdem Mitglied. Sie stellte in ihrer Persönlichkeit die Beharrlichkeit, die Konsequenz und die Kontinuität für die Aufarbeitung der Verbrechen während der Naziherrschaft in Lüneburg dar.
Mit ihrem Ideenreichtum hat sie die Arbeit der Geschichtswerkstatt positiv, konstruktiv und kritisch begleitet. So hat sie 1995 den ersten Stadtrundgang „Lüneburg unter dem Hakenkreuz“ mit entwickelt und durchgeführt, der inzwischen eine Institution geworden ist. Darüber hinaus hat sie sich im Rahmen der internationalen Begegnungen, wie z.B. Amicale Française mit ihren hervorragenden Sprachkenntnissen aktiv eingebracht. Sie war engagiert beteiligt an der Übersetzung von englischen Gerichtsakten und Erstellung etlicher Broschüren der Geschichtswerkstatt.
Sonja sprach vor zahlreichen Schulklassen und öffentlichen Veranstaltungen als Zeitzeugin über ihre Erfahrungen während der Naziherrschaft und stellte in diesem Rahmen auch die Arbeit der Geschichtswerkstatt vor. Auch bei der Beschaffung der Arbeitsnachweise zur Erlangung von Entschädigungszahlungen für die in Lüneburg eingesetzten ehemaligen Zwangsarbeiter hat sie mitgewirkt.
Noch im hohen Alter war sie regelmäßig an der Arbeit der Geschichtswerkstatt interessiert und hat sich ihren Möglichkeiten entsprechend bis zu ihrem Tod beteiligt.
Bei unserer zukünftigen Arbeit werden wir an Sonja denken und sie vermissen. Ihre Lebenserinnerungen schrieb Sonja als knapp 90-Jährige und veröffentlichte sie unter dem Titel:

„Wie war das damals, erzähl doch mal …“

Dieses Buch kann bestellt werden unter info@geschichtswerkstatt-lueneburg.de

Nach oben scrollen